Allergische Reaktionen auf Kosmetik

Allergische Reaktionen auf Kosmetik werden immer häufiger. Die Symptome können erst bis zu drei Tage nach dem Auftragen der Kosmetik auftreten, man spricht von einer allergischen Spätreaktion. Dabei sind teilweise auch Hautstellen betroffen, die nicht unmittelbar mit dem Kosmetikprodukt in Berührung gekommen sind.

Verschiedene Schminkutensilien in bunten Farben

Kopfschmerzen als Ursache einer Kosmetikallergie

Die Symptome einer allergischen Reaktion auf Kosmetik müssen nicht immer in Form von Rötungen und Juckreiz auftreten, ebenso können Kopfschmerzen, schuppende Haut sowie kleine Bläschen und Quaddeln entstehen. Beim Vorliegen einer allergischen Grunderkrankung sind sogar Asthmaanfälle möglich. Bestimmte Inhaltsstoffe in Mascara, Kajalstift und Lidschatten können zu tränenden, entzündeten Augen führen.

Kontaktallergie

Am häufigsten treten jedoch Hautirritationen auf – bei solch einer allergischen Reaktion (nach dem Kontakt des Produktes mit der Haut) spricht man von einer Kontaktallergie. Dabei wird die Haut an der betroffenen Stelle stärker durchblutet und schwillt an. Zusätzlich werden Abwehrzellen produziert. Durch die Reaktion des Immunsystems auf das Allergen und die damit verbundene Ausschüttung von Histamin kommt es zu unangenehmen Juckreiz. Grundsätzlich ähnelt die Kosmetikallergie symptomatisch einer Dermatitis (Entzündung der Haut) oder einem Sonnenbrand.

Abbildung: Für ein schönes Make-up gibt es zahlreiche Produkte. © Africa Studio – Fotolia.com

Allergieauslöser

Die konkreten Auslöser einer Kosmetikallergie sind individuell verschieden, deswegen ist es oft nicht einfach diese Immunreaktion eindeutig zu bestimmen. Unterschiedliche Inhalts- bzw. Duft- und Konservierungsstoffe wie Nickelsulfat, Kaliumchromat, Terpentin oder Quecksilber können die Verursacher von Hautausschlägen&Co sein. Nickel ist in vielen dunklen Schminkutensilien enthalten, z. B. in den meisten Mascaras, Eyelinern und Kajals.

UV-Filter können die Haut irritieren

Kussmund mit pinkem Lippenstift

Übrigens lösen besonders häufig chemische UV-Filter – in Kombination mit dem Schwitzen in der Sonne – eine s. g. Mallorca-Akne aus, hierbei kann es zu einer unangenehmen Hautentzündung kommen. Betroffene einer Kosmetikallergie sollten die Inhaltsstoffe von Make-up und Cremes genauestens überprüfen, da nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist, welche Stoffe zur Herstellung verwendet wurden. Problematisch wird es wenn Pflanzenbestandteile lateinisch und andere Bestandteile auf Englisch aufgelistet sind. Deswegen stellt der Deutsche Allergie- und Asthmabund eine INCI (International Nomenclature of Cosmetic Ingredients)-Übersetzungshilfe bereit. Allergiker sollten ebenso bei Raumsprays und Duftlampen bezüglich der Inhaltsstoffe achtsam sein.

Abbildung: Ein schöner Kussmund ist schön, jedoch kann eine Allergie das Bild trüben. © comcourtneyk – Istockphoto.com

Epikutantest

Um die Inhaltsstoffe zu identifizieren, die ein Ekzem auslösen, führt der Arzt einen Epikutantest durch. Dabei werden Pflaster mit unterschiedlichen Bestandteilen von Kosmetika auf den Rücken geklebt. Der Patient darf sich nun zwei Tage lang nicht duschen, danach werden die beklebten Stellen auf Hautirritationen untersucht. Ist das Allergen gefunden, hilft es nur noch dieses zu meiden. Naturkosmetik ist leider keine Alternative, denn die hier enthaltenen ätherischen Ölen könne ebenso allergieauslösend sein. Wer ganz sicher gehen möchte, kann sich Kosmetik selbst herstellen. Es gibt verschiedene Rezepte, nach denen man Lippenstift, Puder usw. selbst anfertigen kann. Übrigens ist eine Hyposensibilisierung bei der Kosmetikallergie nicht möglich.


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