Die Kohlsuppendiät – Mythos oder Abnehmwunder?

Die Kohlsuppe als Wundermittel für eine schnelle Gewichtsreduktion, erfreut sich großer Popularität. Dabei handelt es sich um eine Fastenkur, bei der ein Verlust von fünf Kilogramm innerhalb einer Woche versprochen wird. Dieser Diät-Trend stammt ursprünglich aus den USA und wurde bereits in den 1970er Jahren in Europa übernommen. Zahlreiche Veröffentlichungen, Rezepte und Bücher mit prominenten Befürwortern der Kohlsuppe als Diät folgten.

Kohlsuppe als Crashdiät
Gesund und fit mit Kohlsuppe? © erikreis – Istockphoto.com

Schneller Gewichtsverlust durch das Entschlacken mit Kohlsuppe

Die einwöchige Fastenkur beinhaltet nicht ausschließlich den Verzehr von Kohlsuppe, wie fälschlicherweise oft propagandiert wird. Neben der Kohlsuppe gibt es über die Woche hinweg kleine Portionen an Obst, Gemüse, Geflügel, Pellkartoffeln oder anderen Lebensmittel. Die extreme Gewichtsabnahme durch die Kohlsuppe entsteht durch die schwer verdaulichen Ballaststoffe dieser Suppe, die hauptsächlich aus Kohl, Zwiebeln und Weißkraut besteht und dadurch selbst kaum Kalorien besitzt. Bei der Verdauung werden mehr Kalorien verbraucht, als man zu sich nimmt. Deswegen soll bei dieser Diät so viel Kohlsuppe wie möglich gelöffelt werden. Vorteil der Kohlsuppe sind die zahlreichen Vitamine in dieser durchaus gesunden Kost, die zudem eine entschlackende Wirkung haben soll. Aufgrund dieser Wirkung müssen jedoch während der Diät mindestens zwei bis drei Liter am Tag getrunken werden.

Risiken der Kohlsuppendiät

Die Fastenkur mit der Kohlsuppe sollte wirklich nur über eine Woche durchgeführt werden. Mehrerer Fastenwochen hintereinander können der Gesundheit schaden. Es ist besser sich für eine ausgewogene Ernährung als für eine Crashdiät mit Kohlsuppe zu entscheiden, denn der Jo-Jo-Effekt ist bei solchen Hungerkuren vorprogrammiert. Im schlimmsten Fall nimmt man nach dem Fasten mit der Kohlsuppe mehr zu, als man vorher auf die Waage gebracht hat. Viele Mediziner bezweifeln zudem, ob der menschliche Körper tatsächlich Ansammlungen von „Schlacken“ besitzt und eine Entschlackung überhaupt nötig ist. Bedenklich ist des Weiteren der geringe Eiweißgehalt der Kohlsuppe, denn dadurch greift der Körper beim Fasten auf Muskelmasse zurück. Muskeln verbrennen jedoch Kalorien, weshalb die langfristige Fettverbrennung durch Kohlsuppe behindert werden kann. Offensichtlicher Nachteil der Kohlsuppendiät ist natürlich die einseitige Ernährung, die bei den meisten bereits nach den ersten Tagen zu einem Abbruch der Diät führt. Außerdem verursacht die Kohlsuppe unangenehme Blähungen und der eindringliche Geruch beim Kochen kann sich in der gesamten Wohnung festsetzen. Auf eine gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport sollte man aus diesen Gründen für eine langfristige Gewichtsreduktion lieber setzen.


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