Blockaden und Störungen im Körper können mit der jungen Diagnose- und Behandlungsmethode Kinesiologie aufgedeckt werden. Hauptbestandteil der Kinesiologie ist der Muskeltest, mit dem die Energieebene des Körpers geprüft werden soll. Diese Form der Alternativmedizin hängt eng mit fernöstlichen Annahmen zusammen, wurde aber von einem amerikanischen Chiropraktiker entwickelt.
Japanische Zen-Steine: Fernöstliche Annahmen fließen in die Kinesiologie mit ein. © sculpies – Istockphoto.com
Was ist Kinesiologie?
Der Begriff Kinesiologie leitet sich aus zwei griechischen Begriffen ab: „kinesis“ für Bewegung und „logos“ für Lehre. Deswegen wird bei dieser Form der Alternativmedizin auch von der Bewegungslehre gesprochen. Der amerikanische Chiropraktiker George Goodheart ging davon aus, dass sich die seelischen Probleme eines Menschen im Funktionieren der Muskeln widerspiegeln. Wenn man daran denkt, dass Verspannungen schnell bei Stress auftreten können, liegt diese Vermutung nahe. Insgesamt geht es bei der Kinesiologie also um das Zusammenspiel von Bewegungen sowie das Fließen der Körperenergie. Diese Energie kann durch innere sowie äußere Einflüsse gestört werden, was dann wiederum zu Blockaden führt.
Parallelen zur Traditionellen Chinesischen Medizin
Diese Ideen der Kinesiologie erinnern stark an die Annahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), welche sich um die Lebensenergie des Körpers („Qi“) drehen. Es wird angenommen, dass Qi durch die Meridiane des Körpers fließt und blockiert werden kann, was sich in Krankheiten und Schmerzen bemerkbar macht. Mit Hilfe von Akupunktur, Akupressur und/oder Shiatsu kann der Energiefluss jedoch wieder angeregt werden.
Kernstück: Muskeltest
Diagnose und Behandlung werden bei der Kinesiologie durch den Muskeltest festgelegt. Dabei dienen dem Kinesiologen ein oder mehrere Muskeln zur Identifizierung der Blockaden. Zu jedem einzelnen Problem gibt es einen einzelnen Meridian bzw. ein kinesiologisches System. Nehmen wir nun an, dass z. B. der Oberarmmuskel auf Stress reagiert, um den Muskeltest zu veranschaulichen.
Ablauf Muskeltest: Beispiel Oberarmmuskel
Der Therapeut übt einen leichten Druck auf den Arm aus und der Patient versucht den Arm gegen den Druck an der Stelle zu halten. Nun wird davon ausgegangen, dass ein gesunder Mensch dem Druck ohne Probleme standhalten kann – bei Blockaden und Störungen lässt sich der Arm jedoch nach unten drücken. Stress bedeutet also das Nachgeben des Muskels, was angeblich nicht manipuliert werden kann, weil es vom autonomen Nervensystem gesteuert wird. Jedoch sollte hier zu Bedenken gegeben werden, dass eine Muskelspannung sehr wohl willkürlich beeinflusst werden kann.
Behandlung und Therapie
Eine Kinesiologie-Behandlung kann auch Entspannungstechniken enthalten. © Sportstock – Istockphoto.com
Wie die entsprechende Muskelspannung zu interpretieren ist, bleibt den Erfahrungen des Kinesiologen überlassen. Teilweise fällt der Muskeltest sehr deutlich aus, so dass es auch vom Patienten bemerkt wird. Zur Behandlung gehört die Korrektur bestimmter Punkte am Körper mit Hilfe von Bewegungs- und Energieübungen. Weiterhin können Störungen auch mit emotionaler Arbeit behandelt werden. Die Wirkung der Therapie wird mit einem erneuten Muskeltest überprüft.