Die Hebamme strafte mich mit einem bösen Blick, ich hatte das Wort „Hechelkurs“ für den Geburtsvorbereitungskurs zu laut in den Mund genommen… einen Begriff den die leitende Hebamme gar nicht hören möchte. Aber dieser – ich möchte hier das richtige Wort verwenden – Geburtsvorbereitungskurs ist wirklich lohnenswert.
Entspannung finden, ©iStockphoto.com/AndyL
Denn das richtige Atmen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit die Geburt später reibungslos ablaufen kann. Da eine Geburt auch immer eine Ausnahmesituation ist, kann man diese Atemtechniken nicht spontan anwenden, weil man sie vielleicht mal in einem Video gesehen hat. Die Atemtechniken müssen wirklich sitzen und dann sind die Schmerzen erträglicher. Eine Erstgeburt dauert schließlich normalerweise zwischen 16 und 24 Stunden, da ist es sehr hilfreich wenn man das richtige Atmen aus dem Gedächtnis abrufen kann und so den Geburtsvorgang vorantreibt.
Inhalte des Geburtsvorbereitungskurses
Der Kurs sollte im sechsten bis siebten Schwangerschaftsmonat beginnen. Dabei sollten man sich bereits in der zehnten Schwangerschaftswoche anmelden. Auch wenn es sich nicht um die Erstgeburt handelt, kann man in diesen Kursen sein Wissen auffrischen. Man erfährt im Geburtsvorbereitungskurs alle nötigen Informationen über den Schwangerschaftsverlauf und wie eine Geburt abläuft. Man kann sich außerdem über verschiedene Geburtsarten informieren, wie die Wassergeburt oder die Geburt zu Hause. Neben den Atemtechniken werden im Geburtsvorbereitungskurs Entspannungsübungen trainiert. Des Weiteren erfährt man die wichtigsten Informationen rund um die Babypflege, das Wochenbett, das Stillen und kann einen Kreissaal besichtigen. Besonders wichtig ist es vielen werdenden Eltern auch, dass sie sich hier mit anderen Müttern und Vätern austauschen können und auch nicht nur Erstgebährende im Kurs sind. So können nützliche Erfahrungen im Geburtsvorbereitungskurs weitergegeben werden und die Ängste vor der Erstgeburt nehmen ab.
Einzel- oder Paarkurs im Geburtsvorbereitungskurs?
Diese Frage muss jeder für sich selbst klären. Außerdem kann man sich noch zwischen einem Geburtsvorbereitungskurs entscheiden, der wechselnde oder feste Teilnehmer hat. Väter, die ebenfalls dem Kurs beiwohnen möchten, müssen die Kursgebühr von 70€ bis 80€ selbst tragen. Müttern, bei denen die Gefahr einer Frühgeburt besteht und die deshalb das Bett hüten müssen, wird Einzelunterricht angeboten. Hierbei muss man sich vom Arzt eine Krankschreibung geben lassen und bekommt den Kurs dann von der Krankenkasse bezahlt. Die normalen Kurse werden bezuschusst und die Krankenkassen tragen die Kosten für 14 Kursstunden (aktueller Stand), wenn eine Hebamme ihn leitet.