IPL: Mit Lichtimpulsen zu dauerhaften Haarentfernung

dauerhaft-glatte-beineRasieren, Waxen, Zupfen, Cremen, Lasern… „Bloß weg mit diesen lästigen Haaren!“ lautet die Devise, wenn es um das Entfernen der für uns überflüssigen Urmensch-Überbleibsel geht. Dabei wird das altertümliche Rasieren mehr und mehr von einigen Alternativen abgelöst, die zudem eine dauerhafte Haarentfernung versprechen. Eine der jüngsten Methoden ist dabei Behandlung mittels Blitzlicht-Impulsen.

Abbildung: Frauen streben nach dauerhaft glatten Beinen, © pixabay

IPL-Intense Pulsed Light

Die IPL-Technologie versteht sich als derzeit fortschrittlichste, schmerzärmste sowie zeit- und geldbörsensparendste Variante der dauerhaften Haarentfernung. Das Xenon-Licht einer hochenergetischen Blitzlampe wird durch die Haut aufgenommen und reicht wenige Millimeter unter die Hautoberfläche. Der als selektive Photothermolyse bezeichnete Prozess sorgt dafür, dass das dunkle Farbpigment Melanin im Haar Lichtstrahlen eines abgestimmten Wellenbereichs aufnimmt, diese Lichtenergie in Wärme umgewandelt wird, wodurch Überhitzung auf ca 65°C entsteht. Melanin leitet diese Wärme zur Haarwurzel, welche durch die Zerstörung des Eiweißes in ihr verödet.

Fortschritt gegenüber älteren Methoden

Bei einer Laserbehandlung wird Haar für Haar vorgegangen, mit den IPL-Geräten können größere Flächen bearbeitet werden. Außerdem werden UV- und Infrarotlicht durch die Anwendung von verschiedenen Vorsätzen gefiltert und gelangen nicht in die Haut, wodurch nur die Wellenlängen durchgelassen werden, die für die Behandlung auch notwendig sind. So kann die Anwendung individuell auf Haut- und Haartyp angepasst werden.

Vor der Behandlung

Zunächst sollte auf jeden Fall mit dem Hausarzt beraten werden, ob eine IPL-Behandlung durchgeführt werden kann oder ob eventuelle Krankheiten dies verhindern. Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, kann eine dermatologische Praxis nach Wahl aufgesucht werden, wo weitere Beratung stattfinden wird. Hier die wichtigsten Voraussetzungen vor der Behandlung:

  • Die Wirkung der Methode sollte vorher erstmal an einer kleinen Stelle getestet werden. Zum einen ist die Anwendung bei sehr hellem Haar, das wenig Melanin enthält, möglicherweise wirkungslos, zum anderen sollte auch die Reaktion der Haut geprüft werden.
  • Die Haare sollten vorher nicht gezupft oder epiliert werden, weil das Haar als Leiter fungiert, der das Licht bzw. die Wärme zur Haarwurzel bringt. Daher wird das Gerät auf der rasierten Haut angewendet.
  • Mindestens acht Wochen vor einer Behandlung sollte das Bad in der Sonne gemieden werden.
  • Vor der Anwendung sollte kein Make-up oder Deo aufgelegt werden.
  • Die Einnahme von Medikamenten, die die Lichtempfindlichkeit erhöhen, ist zu meiden. Packungsbeilage beachten!
  • Stellen Sie sicher, dass der Arzt und Sie Schutzbrillen zur Verfügung haben.
  • Die Anwendung während der Schwangerschaft ist noch nicht erforscht. Bis dahin wird geraten, eine Behandlung zunächst nicht in Erwägung zu ziehen, da die Hormonumstellung für erneutes Haarwachstum sorgen könnte.

Nach der Behandlung

Auch nach der Sitzung sollte Sonne gemieden oder ein sehr hoher Lichtschutzfaktor für die Haut angewendet werden, da sonst Pigmentstörungen auftreten können. Daneben sollten weitere mögliche Reizungen oder Veränderungen der Hautstruktur wie durch Solarium, Sauna oder Peelings vermieden werden. Nach der Behandlung dauert es ein wenig, bis die Haare ausfallen, da sich die gesamte Haarzwiebel erst auflösen muss.

Mehrere Sitzungen notwendig

Die Spannweite der empfohlenen Behandlungen liegt zwischen 6 und 15. Da die Haarwurzeln nur in ihrer Wachstumsphase verödet werden, sich gleichzeitig aber immer nur 20-30% der Haare in dieser Phase befinden, sollte die Behandlung, die als leichtes, warmes Stechen empfunden wird, aller 4 bis 6 Wochen wiederholt werden. Auch wird ca. zwei Mal im Jahr ein Auffrischen zur Erhaltung empfohlen. Haare, die sich während der Behandlung im Ruhezustand befinden, können z.B. nicht erreicht werden.

Zu Hause oder beim Dermatologen?

Preis und Wirkung sind wichtige Faktoren bei der Entscheidung zwischen Selbstversuch oder professioneller Anwendung. Pro Behandlung werden in den Praxen an den kleinsten Bereichen wie im Gesicht 30-50€ verlangt. Die Beine liegen mit 170-190€ im mittleren Bereich, eine Ganzkörperbehandlung kostet zwischen 630 und 700€. Die „billigen“ Geräte für zu Hause liegen zwischen 300 und 500€ zur Anwendung einzelner Körperpartien. Allerdings ist hier keine dauerhafte Anwendung versprochen und die Lichtblitze können nicht auf Ihren Haut- und Haartyp angepasst werden. Experten raten derzeit von einer Eigenbehandlung ab.

Sonstige Anwendungsgebiete

  • Akne: Hier werden die Wellenlängen auf das Hämoglobin im Blut angepasst.
  • Sonnengeschädigte Haut: Melanin und Hämoglobin
  • Rosacea (Hautrötungen)
  • Pigmentflecken: Melanin
  • Blutgefäße

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